Aus dem Buch des Propheten Jesaja:
Aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein
junger Trieb
aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des Herrn läßt
sich
nieder auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des
Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der
Gottesfurcht.
Er richtet nicht nach dem Augenschein, und nicht nur nach dem
Hörensagen
entscheidet er, sondern er richtet die Hilflosen gerecht und
entscheidet
für die Armen des Landes, wie es recht ist. Er schlägt den
Gewalttätigen
mit dem Stock seines Wortes und tötet den Schuldigen mit dem Hauch
seines Mundes. Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften,
Treue der Gürtel um seinen Leib. Dann wohnt der Wolf beim Lamm,
der
Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen,
ein
kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an,
ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frißt Stroh wie das
Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind
streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts
Böses
mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn
das
Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie das Meer mit
Wasser gefüllt ist. An jenem Tag wird es der Sproß aus der
Wurzel
Isais sein, der dasteht als Zeichen für die Nationen; die
Völker
suchen ihn auf; sein Wohnsitz ist prächtig. (Jes. 11, 1 - 10).
Deutung:
Keine Idylle - die Nacht und der Baumstumpf: Der modert vor
sich hin.
Das Volk Israel, ja die ganze Menschheit hat sich den Mächten des
Todes verschrieben. Alle sind schuldig. Keiner kann bestehen. Dann aber
die Verheißung Gottes: „Aus dem Baumstumpf Isais wächst ein
Reis hervor". Aus einem leblosen Stamm - Isai, der Vater Davids, und
wir
alle sind gemeint - geht ein blühendes Reis hervor. Aus dem toten
Baumstumpf - so malt es Sieger Köder - die ROSE. Sie steht da „wie
ein Signal für die Völker". Und sie sagt: „Ich liebe dich -
mit
unendlicher Liebe. Hab keine Angst! Ich bin Mensch geworden - auch
für
dich. Ich verlasse dich niemals." Geheimnis der Rose: Weil Gott uns so
liebt, können jetzt auch wir lieben - ihn, unseren Gott, und die
Menschen.
An unserer Krippe wächst aus einem vermoderten Baumstumpf
eine
weiße Rose: „Es ist ein Ros‘ entsprungen..."
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