Impulse zu zwei Schrifttexten des 1. Fastensonntags, Jahreskreis C am 6. März 2022 |
Lesung: Dtn. 26, 4-10 Evangelium: Lk. 4, 1-13 Autor: P.Heribert Graab S.J. |
Impulse zur Lesung (Dtn. 26, 4-10): Beim Auszug der Israeliten aus Ägypten handelte es sich um nichts anderes als eine Flucht - um eine Flucht vor Unterdrückung und vor dem Mißbrauch der Macht der Herrschenden, vor allem des Pharao. Machtmißbrauch gibt es zu allen Zeiten der Geschichte der Menschheit - Mißbrauch politischer Macht, wirtschaftlicher Macht, klerikaler Macht und auch familiärer und persönlicher Macht… Evtl. auch eigener Macht??? Stille Hier fällt auf, daß die Unterdrückten ihre letzte Zuflucht suchen bei Gott und im Gebet - und das mit Erfolg! Diese erfolgreiche und schließlich segensreiche Flucht bleibt über Jahrtausende im Volk Israel lebendig und wird zum Kern seines Glaubensbekenntnisses - bis heute! Stille
Impulse zum Evangelium (Lk. 4, 1-13): Alle drei Versuchungen Jesu in der Wüste sind Versuchungen zum Machtmißbrauch: - Steine zu Brot zu machen - das wäre kein „göttliches Wunder“, sondern teuflische Zauberei! - „Weltherrschaft“ zu erlangen - das wäre genau jener Machtmißbrauch, dem immer wieder Autokraten und Diktatoren erliegen; das ist jener Machtmißbrauch, den schon die Schlange den ersten Menschen im Paradies einreden wollte: „Ihr werdet sein wie Gott!“ - Sich von den Zinnen des Tempels hinunterstürzen und dabei unversehrt bleiben – da geht es um einen billigen Showeffekt. All diesen Versuchungen erliegen in vielfach veränderter Form unzählige Menschen aller Zeiten und vermutlich auch wir selbst. Stille
Die Antworten Jesu lassen sich leicht für heutige und auch für eigene Versuchungen modifizieren: - „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein!“ - „Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen Und ihm allein dienen!“ - „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen!“ Stille
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