Zweite Fastenpredigt am 13. März 2000
zum EXPO-Thema "Mensch - Natur - Technik":

Nach ersten Überlegungen zum biblischen und christlichen Verständnis von "Schöpfung" geht es in einem zweiten Schritt um ein zeitgemäßes biblisches und christliches Menschenbild - durchaus in kritischer Abgrenzung zu gängigen Menschenbildern unserer Zeit, die in der westlichen Welt ihre Wurzeln im aufklärerischen Humanismus haben. 

Predigt von P.Heribert Graab S.J. unter Benutzung eines Artikels „Sehnsuchtsziel Neuer Mensch" von Alexander Foitzik in der „Herder Korrespondenz" September 1999

Sozusagen „in der ersten Reihe" soll bei der EXPO 2000
der Mensch stehen -
jedenfalls, wenn‘s nach dem Leitthema geht.
Gesetzt den Fall,
der Mensch wird wirklich nicht von der Technik verdrängt,
stellt sich die Frage:
Welches Bild vom Menschen wird auf der EXPO präsentiert?
Bei der großen Zahl der ausstellenden Nationen und Organisationen
wird dieses Bild selbstverständlich überaus vielfältig sein.
Wir selbst erleben hier in Europa ja schon eine äußerst plurale Gesellschaft
mit einer Vielzahl von sehr unterschiedlichen 
und teilweise gegensätzlichen Menschenbildern.

Andererseits ist allenthalben bis zum Überdruß
die Rede von „Menschenwürde" und "Menschenrechten".
Gleichzeitig wird die Würde von Menschen Tag für Tag mit Füßen getreten,
werden Menschenrechte rund um den Erdball en masse verletzt.
Natürlich hat das - unabhängig vom Menschenbild -
sehr viel zu tun mit Bosheit, Machtgier und Egoismus.
Zugleich aber hängt eine stichhaltige Begründung 
von Menschenwürde und Menschenrechten
von dem jeweils maßgebenden Menschenbild ab.

Daher ist es unerläßlich,
daß Christen gerade auf der kommenden Weltausstellung
das biblische und christliche Menschenbild zeitgemäß und offensiv präsentieren.
Es ist ebenfalls unerläßlich,
sich kritisch auseinanderzusetzen
vor allem mit jener sogenannten Fortschrittsgläubigkeit,
die das Leben insgesamt 
der Verfügungsgewalt menschlichen Allmachtswahns ausliefert.

Die uralte Versuchung der Menschheit ist es,
sein zu wollen „wie Gott".
Die biblische Bildgeschichte vom Sündenfall der ersten Menschen
bringt genau dies zum Ausdruck:
Ihr werdet sein wie Gott,
lautet die Verheißung der Schlange.
Und unmittelbar im Anschluß daran
zeigt die Bibel auch unmißverständlich die Folgen auf:
Menschen beanspruchen die Herrschaft
über andere Menschen,
Kain erschlägt Abel,
und bald schon ist die Erde erfüllt von Gewalttat.

Ähnliche Überlieferungen finden sich
in den Mythen anderer Kulturen:
So erzählt die griechische Sage von Prometheus: 
Prometheus stiehlt den Göttern das Feuer,
um mit Hilfe dieser Grundlage aller Technik
von den Göttern unabhängig zu werden
und - den Göttern gleich - autonom zu sein.

In der Neuzeit hat die Aufklärung 
die Autonomie des Menschen auf ihre Fahnen geschrieben. 
Aus dem Geist der Aufklärung
hat Goethe sein Prometheusgedicht geschrieben
und darin das Menschenbild skizziert,
das mit der Aufklärung - und im Wesentlichen bis heute - 
für die westliche Welt bestimmend wurde:

Bedecke deinen Himmel, Zeus,
mit Wolkendunst
und übe, dem Knaben gleich,
der Disteln köpft,
an Eichen dich und Bergeshöhn;
mußt mir meine Erde
doch lassen stehn
und meine Hütte, die du nicht gebaut,
und meinen Herd,
um dessen Glut
du mich beneidest...

Hier sitz‘ ich, forme Menschen
nach meinem Bilde,
ein Geschlecht, das mir gleich sei,
zu leiden, zu weinen,
zu genießen und zu freuen sich -
und dein nicht zu achten,
wie ich! 

Das zu Ende gehende 20. Jahrhundert hat schließlich -
ganz im Sinne des Goethe‘schen Prometheus -
den „Neuen Menschen" proklamiert.
Der Neue Mensch wurde so etwas 
wie eine säkulare Heilsvision.
Der Neue Mensch wurde zum Symbol
für den erlösenden Glauben an die Wissenschaft.

Henry Ford, der Erfinder des Fließbandes,
hat schon 1923 gesagt:
„Wir produzieren nicht nur Automobile,
sondern in erster Linie Menschen!"
Es ging um den leistungsfähigeren,
den effizienteren Menschen. 

Pädagogen und Biologen haben gleichermaßen
an einer Optimierung des Menschen gearbeitet.
Radiologen haben seinen Körper durchleuchtet,
Psychoanalytiker seine Seele.
Mit immer perfekteren Methoden
wurde der Mensch vermessen, inventarisiert und katalogisiert.
Der Traum vom Neuen Menschen beseelte
Reformschulbewegungen, Körperkulturbewegungen,
Lebensreformbewegungen, auch die Jugendbewegung
und viele andere.
Schließlich unternahmen es Rassehygieniker,
den Neuen Menschen zu züchten.

Es sei nicht bestritten,
daß die Vision vom Neuen Menschen
Antrieb und Motivation war
im Kampf gegen psychisches und physisches Leid,
daß sie als Leitbild für eine moralische Erneuerung diente,
daß sie Impulse gab zur Erforschung von Himmel und Erde.

Das ist aber nur die eine Seite!
Auf der anderen Seite stehen
die Arbeitslager, Umerziehungslager
und schließlich die Vernichtungslager
des Nationalsozialismus und des Stalinismus.
Sie machten den Traum vom Neuen Menschen zum Alptraum.
Hier ging mit der Züchtung des Neuen Menschen
die Aussonderung und Vernichtung des „Alten Menschen" einher.
Hier wurde der Grund gelegt dafür, 
daß das 20. Jahrhundert
als das Jahrhundert unüberbietbarer Unmenschlichkeit
in die Geschichtsbücher eingeht.

Daß der wissenschaftliche und technische Fortschritt
solch katastrophale Folgen hatte,
führte nach 1945 dazu,
daß der Fortschrittsglaube vorübergehend seine Leuchtkraft verlor,
daß das Ende des aufklärerischen Humanismus gekommen schien.

Aber das Gedächtnis der Menschen ist kurz:
Der Wahn, den Neuen Menschen durch Menschen „machen" zu können,
feiert fröhliche Urständ:

• Unsere Leistungs- und Konkurrenzgesellschaft
setzt schon in der Schule auf den leistungsorientierten
und effizienten Menschen.
Wer da nicht mitkommt, fällt durch die Maschen:
leistungsschwache Jugendliche bekommen keinen Ausbildungsplatz,
„Versager", Nichtangepaßte und erst recht Behinderte
haben keine Chance.
Die Gäste unseres Mittagstisches z.B. stehen „auf total verlorenem Posten".
• Die Horrorvision eine Georges Orwell in seinem Roman „1984"
ist weitgehend Wirklichkeit geworden:
Moderne Datenspeicherung,
Datenverarbeitung und Vernetzung
haben den „gläsernen Menschen" geschaffen,
den kontrollierbaren und manipulierbaren Menschen. 

• Die digitale Revolution spielt mit der Möglichkeit
einer technischen Organerweiterung:
Mikrorechner als Implantate im Gehirn.

• Gentechnik und Biomedizin versprechen
eine totale Verfügungsgewalt des Menschen über das Leben.
Tiere werden bereits geklont und genetisch manipuliert.
Selbstverständlich ist das auch beim Menschen möglich:
Das Kind nach Maß, moderne Eugenik.
Bis 2003 wird das menschliche Erbgut
vollständig inventarisiert sein.
Dann hält der Mensch seinen eigenen Bauplan komplett in Händen.
Was hindert Mediziner und Genetiker daran,
in die Rolle des Schöpfergottes zu schlüpfen:
„Hier sitz‘ ich, forme Menschen nach meinem Bilde."

• Auch auf „harmlosere" Weise
wird am Neuen Menschen gebastelt:
Bodybuilding und Fitneßbewegung
huldigen dem perfekten, immer jungen,
gesunden und dynamischen,
ja fast schon unsterblichen Leben.
Medien und Werbung multiplizieren die Maßstäbe:
So mußt du sein!
Und sie vekündigen zugleich auch die Verheißung:
Damit schaffst du es!

• Auch der boomende Lebensberatungsmarkt
zielt in diese Richtung.
Der wird dann problematisch,
wenn Scheitern, Mißerfolge, Irrwege,
Leid und Krankheit
als reale Dimension menschlichen Lebens ausgeklammert werden.

Das alles hat durchaus zwei Seiten:

• Selbstverständlich muß unsere Gesellschaft
ihrerseits auf dem Weltmarkt bestehen
und daher effizient sein.

• Natürlich wären auch viele positive Entwicklungen
nicht denkbar ohne immense Datenspeicher.

• Erst recht sind wir sogar begeistert,
wenn unheilbar Kranke eine neue Lebenschance erhalten
durch Medikamente, 
die das Ergebnis moderner Genforschung sind.

• Und wer hätte schon etwas dagegen,
durch Fitneßtraining die Gesundheit zu erhalten
oder durch Lebensberatung
einen Ausweg zu finden
aus scheinbar ausweglosen Situationen.

Es kann also nicht darum gehen,
wissenschaftlichen und technischen Fortschritt zu verteufeln.
Jeden Fortschritt oder spektakulären Erfolg
jedoch undifferenziert zu verherrlichen -
das kann sehr wohl „in Teufels Küche führen".
Vielmehr kommt es darauf an,
die hohe Kunst der Unterscheidung zu lernen
und zu praktizieren. 
Und präzise dazu brauchen wir die Unterscheidungskriterien,
die uns ein biblisches und christliches Menschenbild 
an die Hand geben kann.

Interessanterweise spricht auch die Bibel vom „Neuen Menschen".
Paulus benutzt zum Beispiel in seinem Epheserbrief diese Formulierung.
Er sagt:
„Legt den alten Menschen ab,
der in Verblendung und Begierde zugrunde geht,
ändert euer früheres Leben
und erneuert euren Geist und Sinn!
Zieht den neuen Menschen an,
der nach dem Bild Gottes geschaffen ist
in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit." 

Der biblisch neue Mensch ist also
der Mensch als Ebenbild, als Abbild Gottes.
Aber was bedeutet das?
Spekulativ-theologische Antworten bleiben abstrakt.
Gott ist und bleibt das große Geheimnis.
Menschlicher Erkenntnis sind also enge Grenzen gezogen,
wenn es darum geht,
Gott als Urbild des Menschen spekulativ zu entschlüsseln.

Das aber ist gar nicht notwendig.
Denn nach christlicher Glaubensüberzeugung
offenbart Gott selbst sich in einem Menschen.
In Jesus Christus wird das Urbild des Menschen begreifbar.
Nach dem Zeugnis der Evangelien
ist dieses Bild vom Menschen zumal geprägt
von jenem vorbehaltlosen Ja zum Anderen
und von jener radikalen Zuwendung,
die wir Liebe nennen.
Diese Liebe, für die Jesus steht,
zielt in drei Richtungen,
die dennoch eine unauflösbare Einheit bilden:
Diese Liebe ist Gottesliebe, Nächstenliebe und Selbstliebe zugleich.
Wenn auch nur einer dieser drei Aspekte ins Hintertreffen gerät,
verkümmern die beiden anderen ganz von selbst.

Noch etwas ist wesentlich für die Liebe Jesu
und bestimmend für das Menschenbild,
das er verkörpert:
Seine Liebe schließt niemanden aus;
mehr noch: 
Sie stellt zumal die „Kleinen" und Zu-kurz-Gekommenen
in den Mittelpunkt.
Ihr Charakteristikum ist eine „Option für die Armen". 

In diesem Sinne ist der Ruf in die Nachfolge Christi
ein Ruf auf den Weg zum „Neuen Menschen".
Dementsprechend heißt es im zweiten Korintherbrief:
„Wenn also jemand in Christus ist,
dann ist er eine neue Schöpfung:
Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden."

Diese Neuschöpfung hat sich nach Paulus
für uns bereits in der Taufe vollzogen:
In der Taufe haben wir den neuen Menschen
sozusagen wie ein Kleid angezogen.
Dies neue Kleid ist uns geschenkt worden.

Das hört sich toll an:
Eigentlich müßte dann doch die Gemeinschaft der Getauften,
die christliche Kirche also,
im Verlauf von 2000 Jahren
diese ganze Welt mehr oder weniger „runderneuert" haben.
Das aber ist offenkundig nicht der Fall!
Wir erleben es an uns ganz persönlich,
obwohl wir doch getauft sind:
Der „Alte Mensch" der Verblendung und Begierde
- wir sagen oft der „alte Adam" -
steckt scheinbar unausrottbar in uns drin.

Wir erleben es in unserer Gesellschaft,
wir erleben es unter den Völkern der Welt,
auch unter den christlichen Völkern,
und sogar in der Kirche selbst:
Die egoistische und gruppenegoistische Gier 
nach Geld, Macht und Einfluß
bestimmen das Leben.
Nicht von ungefähr gibt es das geflügelte Wort:
„Homo homini lupus":
Der Mensch ist für den Menschen
wie ein reißendes Raubtier:
Die Bestie Mensch.

Und vieles von dem, was eigentlich zutiefst unmenschlich ist,
entschuldigen wir ausgerechnet mit der Bemerkung:
„Das ist doch menschlich!"
Wir wirtschaften in die eigene Tasche. - Das ist doch menschlich! 
Wir lügen und betrügen. - Das ist doch menschlich! 
„Das Hemd ist uns näher als der Rock." - Das ist doch menschlich! 
Ist all das, was wir mit dieser Bemerkung herunterspielen,
wirklich menschlich???
Wie weit sind wir doch noch entfernt
- Taufe hin, Taufe her -
von jenem Menschenbild, 
das Jesus Christus repräsentiert,
und als dessen Abbild nach biblischem Zeugnis wir geschaffen sind!

Was gerade das hinter uns liegende Jahrhundert 
so unmenschlich gemacht hat,
ist ausgerechnet auch eine Konsequenz
des sogenannten aufklärerischen Humanismus.
Die „Aufklärung" bestand nicht zuletzt
in einer Absage an Gott -
siehe das Prometheus-Gedicht.
Und genau diese Absage an Gott,
und daß der Mensch selbst sich zum Schöpfergott aufschwang,
führte zum Desaster des Menschen.

Dem Humanismus erging es dabei
wie den „Barbarazweigen",
die Anfang Dezember geschnitten werden,
dann zu Weihnachten aufblühen
und wenig später auch erkennbar abgestorben sind.
Wie die Barbarazweige genau genommen schon tot sind,
wenn sie abgeschnitten werden,
so hatte der Humanismus letztendlich schon keine Chance mehr,
als er durch die Aufklärung vom Gottesglauben abgeschnitten wurde.

Der Glaube an Gott
ist also keineswegs religiöses Beiwerk,
auf das wir ebensogut verzichten könnten.
Der Glaube an Gott ist vielmehr 
die unabdingbare Voraussetzung dafür,
daß der Mensch wirklich Mensch werden kann.

Der Aphorismus eines geistreichen Menschen
bringt die Situation der Menschheit auf den Punkt.
Er lautet:
„Der Weg vom heute lebenden ‚homo sapiens‘
zum wirklichen Menschen ist unendlich viel weiter
als der Weg vom Neandertaler zum heute lebenden ‚homo sapiens‘."
Daher auch immer wieder in unseren Weihnachtspredigten 
der von Sehnsucht erfüllte Appell:
„Mach‘s wie Gott - werde Mensch!"

Martin Luther bezeichnet den Menschen
als das Wesen, an dem Gott baut bis zu seiner Auferstehung.
Er hat recht:
Wir haben am vergangenen Samstag gesehen:
Gottes Schöpfung ist kein abgeschlossenes Geschehen
in dunkler Vergangenheit,
sondern ein dynamischer Prozeß,
in dem wir auch heute noch mitten drin stecken.
Genau so ist auch die Menschwerdung keineswegs abgeschlossen,
sondern ein fortwährendes Ereignis.
Die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus
ist dabei so etwas,
wie ein Maßstäbe setzender Vorgriff
auf die ausstehende Vollendung des Menschen.

Dorothee Sölle hat dies in einem Gedicht (oder auch Gebet)
so ausgedrückt:

Und ist noch nicht erschienen, was wir sein werden
o Gott, der du alles erschaffen hast
wann wird es soweit sein
daß wir es sehr gut nennen wie du
wann werden wir sichtbar?
wann wird die Wahrheit scheinen?
wann wird man an unseren Gärten und Feldern sehen:
hier wohnen die sanften Kinder der Erde
die das Vergewaltigen nicht gelernt haben
und das Plündern verlernten
hier wohnen kleine Menschen
die die Türme nicht in den Himmel bauen
und die Tiere nicht zu Tode testen
Gott, Freundin der Menschen, Freund der Erde
komm bald
maranatha beeil dich
mach uns sichtbar
Töchter und Söhne
in deinem Reich.

Dementsprechend steht die christliche Botschaft vom Neuen Menschen
unter einem sogenannten „eschatologischen Vorbehalt".
Das heißt:
Sie wird ihre endgültige Erfüllung erst finden
in der Vollendung der „Neuen Schöpfung"
in Gottes Ewigkeit.
Die Hoffnung auf diese Zukunft Gottes
läuft nicht ins Leere,
da christlicher Glaube Auferstehungsglaube ist
und den Menschen nicht eingrenzt auf das Diesseits des Todes.

Das „Noch nicht" der Vollendung steht in einer unauflöslichen Spannung
zum dennoch „schon" im Hier und Jetzt erfahrbaren Heil Gottes.
Der Schöpfungsauftrag Gottes,
das Chaos niederzuhalten
und die den Kosmos tragende Schöpfungsordnung durchzusetzen,
erfährt in der Botschaft des Neuen Testamentes eine Ausweitung:
Nämlich: die „Neue Schöpfung" 
und Gottes Heilswerk durch Jesus Christus
in unserer Gegenwart sichtbar zu machen
und erfahrbar werden zu lassen.

Das kann und muß auch geschehen
im Engagement für eine Verbesserung der Lebenschancen 
von Menschen hier und heute. 
Wissenschaft und Technik haben nicht ihren Zweck in sich selbst,
sie dürfen auch nicht instrumentalisiert werden 
zur Gewinnmaximierung,
sie dienen schließlich nicht dem Ruhm und der Ehre 
von Nobelpreisträgern;
sie stehen vielmehr ganz und gar im Dienst
des göttlichen Heilswillens
und damit ganz und gar im Dienst des Menschen.

Der eschatologische Vorbehalt,
das Wissen also darum,
daß nicht alles machbar 
und für den Menschen verfügbar ist,
sollte Christen immer wieder hellhörig und kritisch machen,
wenn Menschen vorgeben,
das Paradies auf Erden schaffen zu können.

Zugleich aber müssen wir tun, 
was wir nur irgendwie tun können,
unsere Visionen vom Neuen Menschen,
von einer wahrhaft menschlichen Gesellschaft 
und von einer für Menschen bewohnbaren Erde
hier und jetzt erahnbar,
ja sogar erfahrbar werden zu lassen.

Amen.