Quelle: Lebendiges Wasser


Altes Testament

Psalm 105, 41:

Der Herr öffnete den Felsen, und Wasser entquoll ihm, wie ein Strom floß es dahin in der Wüste.

Jesaja 43, 19 - 20:

Seht her, nun mache ich etwas Neues. Schon kommt es zum Vorschein, merkt ihr es nicht? Ja, ich lege einen Weg durch die Steppe und Straßen durch die Wüste. Die wilden Tiere werden mich preisen, die Schakale und Strauße, denn ich lasse in der Steppe Wasser fließen und Ströme in der Wüste.

Ezechiel, 47, 1 - 12:

Ich sah, wie unter der Tempelschwelle Wasser hervorströmte... Es wurde zum Fluß, den ich nicht mehr durchschreiten konnte... Dieses Wasser fließt in den östlichen Bezirk, es strömt in die Araba hinab und läuft in das (Tote) Meer, in das Meer mit dem salzigen Wasser. So wird das salzige Wasser gesund. Wohin der Fluß gelangt, da werden alle Lebewesen, alles, was sich regt, leben können... An beiden Ufern des Flusses wachsen alle Arten von Obstbäumen. Ihr Laub wird nicht welken, und sie werden nie ohne Frucht sein. Jeden Monat tragen sie frische Früchte; denn das Wasser des Flusses kommt aus dem Heiligtum.

Neues Testament

Joh. 4, 10 - 14:

Jesus antwortete (der samaritischen Frau am Jakobsbrunnen): Wenn du wüßtest, worin. die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben... Wer von diesem Wasser (aus dem Brunnen) trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser, das ich ihm geben werde trinkt, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt.

Joh. 7, 37 - 38:
Am letzten Tag des (Laubhütten-) Festes, dem großen Tag, stellte sich Jesus hin und rief: Wer Durst hat, komme zu mir, und es trinke, wer an mich glaubt. Wie die Schrift sagt: Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen.

Erklärung

Im Unterschied zu einem Brunnen oder gar zu einer Zisterne schenkt eine Quelle „lebendiges“, d.h. lebendig sprudelndes Wasser. Für Menschen, die für lange Zeit in der Wüste leben, ist eine Zisterne oder ein Brunnen lebensnotwendig, erst recht ist eine Quelle mit lebendigem, klaren Wasser ein köstliches, lebenspendendes Geschenk - ein Geschenk Gottes. Israel hat das auf seiner langen Wüstenwanderung erfahren, z.B. als es zu verdursten drohte und Gott aus dem Felsen lebendiges Wasser strömen ließ (Num. 20, 1-11). Für die Propheten ist "lebendiges Wasser" ein Symbol der von Gott verheißenen Fülle des Lebens. Jesus bezieht diese Weissagungen auf sich selbst.

So hat es einen tiefen Sinn, wenn hier und da - und so auch in Sankt Michael - an der Krippe eine Quelle "lebendigen Wassers" entspringt. Wie die Wüste eine theologische Deutung erfährt, so auch diese Quelle "lebendigen Wassers". Sie ist ein Hinweis auf die Taufe, in der auch uns die Fülle des Lebens geschenkt wird durch den menschgewordenen Gott, dessen Geburt im Stall zu Bethlehem wir Weihnachten feiern. Wenn in Sankt Michael während der Weihnachtszeit getauft wird, dann wird diese Taufe an der Krippe und mit dem „lebendigen Wasser“ aus der Quelle neben dem Stall zu Bethlehem gefeiert.