„Gott und Gold – Wie viel ist genug?“






Misereor-Hungertuch 2015
"Gott und Gold - Wieviel ist genug?"
Gestaltet vom chinesischen Künstler Dao Zi


Anknüpfend an christliche Inhalte findet der Künstler
die Inspiration für seine traditionelle Tuschemalerei in der Meditation.
Angeregt zu seinem Bild haben ihn die Verse Mt 6,9–24 („… wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz“).

Das halbabstrakte Bild beschränkt sich auf wenige Grundformen und Farben.
Die dunkle horizontale Bahn kann als Querbalken des Kreuzes,
aber auch als Weg gesehen werden – als Weg des Menschen durch Welt und Zeit.

Ein mächtiger goldener Stein zieht alle Blicke auf sich.
Er steht einerseits für Christus, den „Stein des Anstoßes“, der zum „Eckstein“ wird (Mt 21,42–44; Apg 4,11).
In ihm hat sich Gott den Menschen gleichgemacht;
er wurde zum Diener aller, besonders der Gestrauchelten und Bedrängten,
bis zum Einsatz seines Lebens am Kreuz.

Der Stein erinnert aber andererseits auch an einen Meteoriten,
der auf der Erde aufschlägt und Zerstörung bewirkt:
Die Gier nach dem realen und virtuellen Gold, nach wertvollen Rohstoffen
hat in der Vergangenheit ganze Kulturen ausgelöscht
und ist auch heute verantwortlich für die Verwüstung von Lebensräumen, für Krieg, Vertreibung und Armut.

Der Künstler hat die Farbe Grau für Himmel (oberhalb des schwarzen Balkens),
Erde und Wasser (unterhalb) gewählt, um deutlich zu machen:
Die Schöpfung ist nicht mehr so, wie Gott sie gewollt hat – nicht mehr durchsichtig auf das Göttliche.

Das Schwarz des Kreuzbalkens symbolisiert Leiden und die Endlichkeit der menschlichen Existenz.
Aber: Das scheinbar eintönige Schwarz changiert – ebenso wie das „Grau der Realität“.

Die roten Siegel links unten und rechts oben
zeigen in verschiedenen Varianten je vier Striche.
Drei Striche stehen für die Nägel, mit denen Jesus ans Kreuz geschlagen wurde.
Die Zuordnung „drei zu eins“ weist auf die Trinität hin:
Christus, der im Heiligen Geist mit dem Vater verbunden ist,
als Offenbarung des dreifaltigen Gottes in der Welt.

Was wir Menschen für ein auskömmliches, zufriedenes und erfülltes Leben brauchen,
gibt Gott in unsere Obhut.
Die Gaben, die er uns zur Verfügung stellt, werden von den Goldkörnern versinnbildlicht -
ihre Zahl, es sind sieben, drückt „Vollkommenheit“ aus. Was Gott geschaffen hat, ist gut.

Doch wie können die Güter gerecht verteilt werden?
Wie können wir unser Leben als Geschenk und als Auftrag erkennen?
Wie viel ist genug – für jeden Einzelnen in Nord und Süd, für die Fischer auf den Philippinen,
die Armen in Brasilien und anderswo, die Menschen aller Kontinente?
Wie viel Besitz ist notwendig für ein „gutes Leben“?
Wird es uns gelingen, die Fixierung auf immer mehr materiellen Konsum aufzubrechen
und die wahren Schätze miteinander zu teilen?

Durch Jesus wissen wir, dass „Leben in Fülle für alle“ von Gott gewollt und möglich ist.
Mit ihm und im Austausch mit Menschen anderer Kulturen
können wir neu entdecken, was „gutes Leben“ heißt.







Imagen del Mes de Marzo



Transfiguración del Señor
Monasterio de Bethléem – Notre Dame du saint Désert
Saint Laurent du Pont. Francia

Transfiguración del Señor


  A causa de la entrañable misericordia de nuestro Dios,
con que la luz de la aurora nos visitará de lo alto;
para alumbrar a los que habitan en tinieblas y en sombra de muerte;
para encaminar nuestros pies por caminos de paz.

Lc 1, 78-79